Verirrte Wege, Umwege, Übergänge: Das Konzert „VIAE smarrite“ folgt einer Musik, die nicht geradlinig verläuft. Der Schwerpunkt liegt auf Neuer Musik – auf Klängen, die sich tastend, lauschend, suchend entfalten. Alte Musik erscheint nicht als Zitat, sondern als Klangmaterial, das improvisatorisch erforscht, umgedeutet, verwandelt wird.
Arah Saffians „Minoische Variationen“ greifen archaische Bewegungsmuster auf, Elias Reusners barocke Passacaglia wird zum Ausgangspunkt improvisatorischer Transformation. Auch Kapsbergers Toccata wird neu gehört, neu befragt.
Walter Zimmermanns „Irrgarten“ verbindet Musik und Sprache zu einem labyrinthischen Gedankenraum. Und Burkhard Stangls MELLOW (MY FELDMAN) führt in eine Musik der Zeitdehnung – ohne Vergangenheit, Zukunft oder Gegenwart. „Mit offenen Ohren träumen“, heißt es dort, während sich in der Leere neue Energie formt: widerständig, wach, rebellisch.
Dieses Konzert ist ein bewusstes Lauschen auf unbekannte Pfade – ein Sich-Einlassen auf Übergänge, ein tastendes Erkunden von Wegen, die sich erst im Gehen offenbaren. Alte Klänge werden zu Resonanzräumen für neue musikalische Möglichkeitsformen.
Mit anschließendem Artist Talk.
BESETZUNG:
Reinhilde Gamper: Diskant-, Basszither